24.07.2017, 12:54 Uhr

Abi-Chaos
Gordon Hoffmann: Aktenführung des Bildungsministeriums ist unterirdisch

Am vergangenen Mittwoch hatte der Bildungsexperte der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann, Akteneinsicht in die Vorbereitungsunterlagen zum Mathe-Abitur genommen. Dabei war aufgefallen, dass die Prüfer bei der Eisbecher-Aufgabe, wegen der 2600 Schüler die Prüfung wiederholen mussten, gravierende fachliche Einwände erhoben hatten. Ein weiteres Prüfprotokoll fehlte gänzlich und konnte auch nach längerem Suchen nicht nachgereicht werden. Nachdem das Bildungsministerium das Fehlen des Protokolls am Donnerstag einräumte, war es am Montag bei einer erneuten Akteneinsicht durch Hoffmann plötzlich doch in den Unterlagen. Hoffmann nannte daraufhin die Aktenführung des Ministeriums unterirdisch. „Jeder Schüler in Brandenburg muss seine Unterlagen besser beieinander haben, als es das Ministerium hinbekommt. Akten, die das letzte Mal fehlten, waren heute da, Akten, die das letzte Mal da waren, fehlten heute. Bei einem solchen Chaos musste es wohl fast zwangsläufig irgendwann zu den diesjährigen Problemen in den Abi-Prüfungen kommen.“
 Auch nach erneutem Studium der Akten blieb der CDU-Politiker bei seiner inhaltlichen Kritik. Das Mathe-Chaos sei hausgemacht gewesen und hätte verhindert werden können, Warnsignale habe es ausreichend gegeben, so Hoffmann. „Ob Brandenburgs Schüler ordnungsgemäß auf die Prüfungsaufgaben vorbereitet sind, wurde in der zweiten Kontrollrunde geprüft. Beide Prüfer haben das verneint und die Eisbecher-Aufgabe als `ungeeignet´ und `unterrichtsfern´ abgelehnt. Hätte man sich darüber nicht einfach hinweg gesetzt, hätte es das ganze Chaos nicht gegeben. Dass die Gutachter im Auftrag des Ministers im Nachhinein, die Aufgabe für regelkonform befinden, entspricht vielleicht der wissenschaftlichen Theorie. Die schulische Realität zeigt sich dagegen in 2600 Schülern, die allesamt Anspruch auf eine Prüfungswiederholung hatten.“  

Interessante Themen für Sie:

SCHULEN LEHRER GORDON HOFFMANN