Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch präsentierte heute in Potsdam eine Untersuchung bzw. erste Zwischenergebnisse zum Pilotprojekt „Inklusive Grundschule“. Dazu sagt Gordon Hoffmann, bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg:
„Ministerin Münch würde gut daran tun, diese Untersuchung ehrlich und ohne Scheu vor den noch offenen Fragen auszuwerten."
"So geht aus der Untersuchung nicht hervor, ob sich tatsächlich – wie als Ziel ausgegeben – die Situation aller Schüler im Land verbessert. In der Untersuchung fehlt ein Vergleich mit Schulen, die nicht an dem Pilotprojekt teilnehmen. Zudem fehlen essentielle Ergebnisse zur Einschätzung der Lehrer und Eltern. Bei der Lehrerbefragung wurde auf die sich aufdrängenden Fragen verzichtet, ob sie glauben, dass sich die Situation der Schüler verbessert hat oder ob die Ressourcen für ausreichend gehalten werden.
Auch die Ergebnisse der Elternbefragung liegen noch nicht vor.
Darüber hinaus berichten uns betroffene Lehrkräfte von Pilot-Inklusionsschulen, wie sie aufgrund mangelnder Ausstattung und Unterstützung nur unter größter Mühe und Anstrengung die Vorgaben umsetzen. Zumal die Lehrkräfte oft gleichzeitig noch dafür Sorge tragen müssen, den hohen Unterrichtsausfall an Brandenburgs Schulen zu kompensieren.
Die Ministerin darf sich jetzt nicht zurücklehnen, sondern sollte die Hinweise aus der Opposition und von den Betroffenen ernst nehmen. Inklusion ist kein Selbstläufer.
Der Weg zu einem inklusiven Schulsystem muss behutsam und mit Augenmaß beschritten werden. Die notwendigen Rahmenbedingungen sind vor der Umsetzung zu schaffen. Im Interesse aller Betroffenen muss die Qualität wichtiger als die Schnelligkeit der Umsetzung sein.“