Vor 20 Jahren nahmen die ersten Bürger Einsicht in ihre Stasi-Akten. Dieter Dombrowski, Vize-Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, sagt: „Das ganze Leid und Unrecht der SED-Diktatur findet sich in den Stasi-Akten wieder. Die Öffnung der Archive für die Betroffenen, die Wissenschaft und die Öffentlichkeit vor 20 Jahren war ein wichtiger Schritt, die Stasi-Verbrechen aufzuklären."
"Die mutigen Bürger von 1989/ 90 haben sich dieses Recht erkämpft und der Nachwelt damit einen unschätzbaren Dienst geleistet. Die Aufarbeitung der SED-Diktatur ist noch lange nicht abgeschlossen. Das zeigen die 4.365 Brandenburger, die im letzten Jahr ihre Akteneinsicht beantragt haben. Das Interesse an diesem schrecklichen Erbe ist immer noch ungebrochen.
Die Auseinandersetzung mit den Tätern von Gestern beschäftigt uns auch heute noch. Gerade in Brandenburg begegnen uns noch Stasi-Spitzel in Politik und Verwaltung: In Brandenburg arbeiten immer noch 13 Richter, die einst für die Stasi gespitzelt haben. In den Regierungsfraktionen sitzen auch heute noch sechs Abgeordnete, die der Stasi gedient haben, darunter auch die Vorsitzende der Linksfraktion. Dreiviertel der Brandenburger lehnen das laut einer aktuellen Forsa-Umfrage ab.
Der Blick in die Akten ist kein Selbstzweck. Unser Umgang mit den Stasi-Unterlagen dient dazu SED-Verbrecher beim Namen zu nennen, Opfer zu unterstützen und die nachkommenden Generationen aufzuklären.“
Zum Hintergrund
Vor 20 Jahren nahmen die ersten Bürger Einsicht in ihre Stasi-Akten. Zu diesem Anlass lädt der Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen am 14.01.2012 zu einem Bürgertag in die Berliner Stasi-Zentrale ein.