Seit gestern nehmen mit Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zwei weitere Bundesländer am Feldversuch für den Einsatz von Lang-Lkw teil. Mit dem Test sollen die Chancen und Risiken innovativer und umweltschonender Nutzfahrzeugkonzepte erprobt werden. Brandenburgs rot-rote Regierung weigert sich seit Jahren, zumindest einzelne Streckenabschnitte dafür freizugeben. Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, Rainer Genilke:

„Nachdem nun auch die grün-rot geführte Landesregierung von Baden-Württemberg den potenziellen Nutzen des Feldversuchs erkannt hat, ist es an der Zeit, dass auch in Brandenburg SPD und Linke ihre ideologisch begründete Blockade aufgeben. Nur in der täglichen Praxis können die tatsächlichen Vor- und Nachteile der Lang-Lkw überprüft werden. Ausgerechnet das Transitland Brandenburg isoliert sich hier mehr und mehr, ohne eigene realistische und glaubwürdige Antworten auf die Herausforderungen des steigenden Güterverkehrs zu geben.
Viele Brandenburger erleben gerade jetzt in der Ferienreisezeit die bestehenden Kapazitätsengpässe auf unseren Straßen. Eine wünschenswerte Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene wird angesichts des prognostizierten Güterverkehrswachstums rein logistisch nicht ausreichen. Wir brauchen also Effizienzsteigerungen und Innovationen, um den Herausforderungen zu begegnen. Es ist auch im Interesse Brandenburgs, durch die Teilnahme am Feldversuch eventuelle Schwachstellen der eigenen Infrastruktur rechtzeitig zu erkennen. Denn alle bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Feldversuch nach 2016 in einen Regelbetrieb übergehen wird. Dann würde Brandenburg ohne eigene Erfahrungen im Test von der Wirklichkeit überrollt werden.“
Hintergrund
Am Feldversuch nehmen mittlerweile 12 Bundesländer teil.
Die Befürworter des Lang-Lkw verweisen auf Kraftstoff- und CO2-Einsparungen von 30%.
Zwei Lang-Lkw ersetzen drei konventionelle Lkw, wobei das maximale Gewicht bei 40 Tonnen bzw. 44 Tonnen im Kombinierten Verkehr begrenzt bleibt.