Prof Dr. Michael Schierack zum
Protest der Apothekerinnen und Apotheker in Brandenburg

„Während der Corona-Krise haben die Apotheken gezeigt, dass sie zu unserer systemrelevanten Grundversorgung gehören. Die Lieferengpässe von Medikamenten haben sie vor große Herausforderungen gestellt. Jetzt befinden sich viele Apotheken in einer finanziell angespannten Lage und es besteht die Gefahr von Schließungen im ländlichen Raum. Um eine wohnortnahe medizinische Versorgung auch in der Fläche sicherzustellen, sind Apotheken auf dem Land essentiell. Die Bundesregierung steht in der Pflicht, mit entsprechenden Rahmenbedingungen, die Patientenversorgung sicherzustellen. Die Gesetzesvorhaben der Bundesregierung aktuell schaffen keine Abhilfe.

Damit Apotheken, die Herausforderungen meistern können, sind Flexibilität und Entbürokratisierung der Schlüssel. So müssen die Apotheken selbst entscheiden können, wenn ein Präparat nicht verfügbar ist, dass sie es gegen ein wirkstoffgleiches austauschen. Das muss entsprechend vergütet werden. Zudem muss der Fixbetrag für Apothekerinnen und Apotheker angesichts von Preissteigerungen erhöht werden. Und: Wir müssen die Arzneimittelproduktion wieder nach Deutschland holen. Die herrschende Mentalität 'Geiz-ist-geil' gerade im Gesundheitswesen funktioniert nicht. Daher muss das System der Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern in einigen Bereichen überarbeitet werden.“