Gemeinsame Pressemitteilung zur Brandenburger Frauenwoche
Anlässlich der in der kommenden Woche beginnenden Brandenburger Frauenwoche, die in diesem Jahr Corona-bedingt unter dem Motto „Superheldinnen am Limit“ steht, erklären die frauenpolitischen Sprecherinnen hierzu:
Elske Hildebrandt, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:
„Die Gleichstellung ist noch nicht erreicht. Corona wirft uns in einigen Bereichen sogar zurück. Es sind Frauen, die zwar in systemrelevanten Berufen, wie Pflege und frühkindlicher Bildung arbeiten, aber oft in Teilzeit oder schlecht bezahlt. Und es sind Frauen, die täglich die Hauptlast von Homeschooling und Schulkantinenersatz tragen, wie sie auch vor der Pandemie schon den größeren Anteil an Care-Arbeit aufbrachten. Wichtig ist, für mehr Ausgleich zu sorgen. Wir brauchen mehr Männer in sozialen Berufen - und wir müssen von Beginn an Mädchen zeigen, dass sie alles werden können. Wenn Bilderbücher aus Hausfrauen und Ärzten bestehen, unterstützen sie Rollenerwartungen, die wir überwinden wollen. Mädchen brauchen Vorbilder und Ermutigung: Wenn sie Vorbilder haben und ihnen alles zugetraut wird, werden sie sich selbst auch alles zutrauen - und vielfältige Ziele anstreben. Daran müssen wir arbeiten.“
Kristy Augustin, frauenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion:
„Wir erleben die Corona-Pandemie neben allem Negativen auch als Beschleuniger für positive Entwicklungen wie etwa im Bereich der Digitalisierung. So eröffnen sich durch die verstärkte Nutzung des Homeoffice Chancen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die wir nutzen müssen.
Darüber hinaus können wir mit der Förderung von Existenzgründerinnen einen wichtigen Beitrag für den durch Corona bedingten Re-Start der Wirtschaft leisten. Dafür ist eine Weiterentwicklung der bestehenden Programme der Wirtschaftsförderung Brandenburg, den Kammern und den Gleichstellungsbeauftragten notwendig. Insbesondere eine Überprüfung bestehender Programme hinsichtlich der Gründe, warum sich weniger Frauen als Männer um eine Förderung bewerben, wäre hier denkbar.“
Sahra Damus, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem - das sich durch die Coronakrise noch verstärkt hat. Wir stellen uns entschieden dagegen und wollen mit dem Antrag erreichen, dass der Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen fortgeschrieben und Femizide in der Polizeistatistik getrennt ausgewiesen werden. Mehr denn je gilt es auch, unsere Schutzstrukturen krisensicher aufzustellen, etwa durch ausreichend Frauenhausplätze. Daneben machen wir uns auch für Gleichberechtigung im Job stark. Denn das Homeoffice darf nicht zur Gleichberechtigungsfalle werden!“
Bettina Fortunato, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:
„Frauen sollen mehr Mitsprache bei der Abfederung der Pandemiefolgen bekommen. Das wünscht sich eine Mehrheit von 82 Prozent in Deutschland. (Studie von „Focus 2030“). Die Frauen sollen auch bei Gesundheitsmaßnahmen mehr mitentscheiden. Denn gerade jetzt zeigt sich besonders deutlich, dass sie bei der Pandemie mit an „vorderster Front“ arbeiten – als Ärztinnen, Pflegerinnen und Krankenschwestern. Seltener als Männer können sie aber auf die Prozesse Einfluss nehmen, weil nur wenig Frauen in den Schaltzentralen der Macht sitzen.“
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